Love Scamming: Wie Betrüger mit Deepfakes Herz und Geld stehlen

Die bekannten Fälle von Liebesbetrügern lesen sich wie ein skrupelloses Spiel mit intimen Gefühlen, an dessen Ende für die Opfer neben der Enttäuschung auch der Verlust des Geldes steht. Künstliche Intelligenz sorgt dabei dafür, dass die Betrüger kaum zu erkennen sind. Fast schon als Klassiker kann das Scamming bezeichnet werden, das sich in Foren-Chats und Apps abspielt. Die Betrüger erschleichen sich das Vertrauen ihrer Opfer, erklären die große Liebe und überreden sie irgendwann zum Überweisen von viel Geld. Fast immer geht es dabei um angebliche Notsituationen. Die Geschichten reichen von Ärzten in Krisengebieten über Soldaten Fremdenlegionen bis hin zu Geschäftsleuten in Auslandsprojekten.

Deutlich raffinierter ist das Scamming mit Künstlicher Intelligenz und Deepfake, da die gesunde Skepsis der Opfer außer Kraft gesetzt wird. Im Oktober 2024 erlangte ein Fall aus Hongkong Berühmtheit. Über Datingplattformen hatten sich die Love Scammer an ihre Opfer herangeschlichen. In den Gesprächen erzählten Sie von Investitionen in Kryptowährungen mit unglaublichen Gewinnchancen. Wurden die Opfer misstrauisch, boten die Täter als Beweis ein Videotelefonat an, in dem sie sich via Deepfake eine neue Identität gaben. So war das Vertrauen aufgebaut und das Geld der betrogenen Männer und Frauen ergaunert. Die Polizei nahm 27 Personen in diesem Fall fest.

Künstliche Intelligenz hebt Love Scamming auf eine völlig neue Ebene. Wo bisher ein Videotelefonat als Sicherheit für beide Seiten galt, können sich potenzielle Opfer nicht mehr auf die Echtheit der bewegten Bilder verlassen. Verhält sich die künstlich erzeugte Identität auf dem Bildschirm völlig realistisch, ist die Falle groß und die Wahrscheinlichkeit, dem Romance Scam auf den Leim zu gehen, hoch. Auch das Nachahmen bekannter Stimmen ist für Betrüger dank KI kein Problem mehr, wodurch beispielsweise auch der berüchtigte Enkeltrick durch Deepfake deutlich schwerer zu erkennen ist.

Auch wenn der Romance Scam heute durch den Einsatz von Deepfakes eine ganz neue Dimension erreicht hat, gibt es einige Dinge, die dich vor den Maschen der Täter schützen können. Dies betrifft Aspekte der Videoanalyse, der technischen Überprüfung und der Kommunikationsstrategie im Gespräch. Ein grundlegender Schutz gegen Betrug beim Dating ist es immer noch, vorsichtig zu sein, sobald eine Überweisung von Geld im Raum steht und Druck ausgeübt wird.

• Videoanalyse betreiben: Auf den ersten Blick sind die gefälschten Videos von Liebesbetrügern kaum von einem Date mit einer echten Frau oder einem echten Mann zu unterscheiden. Dennoch können bestimmte Faktoren helfen, den Betrug zu entlarven. Achte auf eine unnatürliche Mimik und ruckartige Kopfbewegungen. Außerdem können die Augen des Gegenübers starr wirken und merkwürdig blinzeln. Auch eine ungleichmäßige Lippenbewegung, die nicht zum gesprochenen Wort passt, kann ein Warnzeichen sein. Nicht zuletzt sind unnatürliche Lichtreflexe im Gesicht des Gegenübers ein Grund zur Vorsicht.

• Technische Tests durchführen: Wer sich nicht auf sein eigenes Urteilsvermögen verlassen will, nutzt Tools zur Erkennung krimineller Maschen. So lässt sich beispielsweise ein Standbild aus dem Video herausnehmen und über eine Reverse Image Search prüfen, ob es bereits an anderer Stelle existiert. Wird die falsche Identität live projiziert, können Tools diese entlarven. Hierfür gibt es Programme wie Deepware Scanner oder Sensity.ai. Liegt eine Videodatei der potenziellen Falle vor, können deren Metadaten auf Manipulationen überprüft werden.

  
  

• Betrugsmasche entlarven: Ein potenzielles Opfer hat bereits während des Gesprächs mit der neuen Liebe einige Möglichkeiten, den Betrug zu entlarven. Da die KI in Echtzeit reagieren muss, sollten ihr so viele Fragen wie möglich zum Grund der Geldüberweisung gestellt werden. Außerdem ist es ratsam, unerwartete Themensprünge zu machen, da die KI oft in ihrem Schema bleibt. Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, sollte die Person auf der anderen Seite der Leitung zu einer Handlung aufgefordert werden. Zum Beispiel einen Zettel hochhalten oder eine bestimmte Anzahl von Fingern zeigen. Die meisten KI-Modelle sind nur auf Kommunikation und Mimik ausgelegt.

  
  

• Cyberschutzversicherung abschließen: Wer viel im Internet unterwegs ist, sollte eine Cyber-Security-Versicherung abschließen, wie sie SaferYou anbietet. Mit einer solchen Versicherung steht potenziellen Opfern jederzeit ein Team aus zahlreichen Experten zur Seite, das in schwierigen Phasen mit Rat und Tat zur Verfügung steht. Die Cyber-Versicherung schützt auch vor verschiedenen Formen des Cyber-Betrugs, und je nach Fall kann SaferYou einem Opfer sogar die Zahlung der Gelder zurückerstatten.